Der verdammte Wecker klingelte um 3:30, und wer mich kennt weiß wie ich so etwas hasse am Sonntag! Aber beim Allgäu-Panorama-Ultra-Marathon in Sonthofen mache ich dafür auch mal gerne eine Ausnahme. Ich hatte nur zwei Stunden die Nacht geschlafen und war doch ziemlich fit. So sieht es auf dem Foto jedenfalls aus.
Wir wollten die knapp 70 km lange Strecke mit nur 3250 Höhenmetern zu viert bewältigen. Tobi und meine beiden Pacer-Kumpels Armin und Harald waren dabei. Um 6 Uhr ging es endlich los.
Strahlend blauer Himmel und los ging es in den Sonnenaufgang. Das ist immer unglaublich schön im Allgäu! Die ersten Kilometer liefen super und ich wusste direkt, dass ich heute einen Sahne-Tag erwischt hatte.
Wir sind alle 4 zusammen gelaufen, aber Tobi hing ab und zu ein bisschen zurück. Das machte mir schon Sorge.Und hinter dem Schwabenhaus ging es auch schon wieder los, das erste Viehgatter und schon standen die Kühe wieder im Weg rum. Ich habe mich dann entschieden hinten an den Kühen vorbei zu rennen, besser dem Huf ausweichen als umgerannt zu werden.
Auf dem Ziegenpfad runter habe ich mir dann immer nur den linken Fuß angehauen, das war ziemlich schmerzhaft.Und in der Folge habe ich dann immer bergrunter Geschwindigkeit raus genommen, die Sturzgefahr war leider immer da.
Den ersten cut-off in Grasgehren hatten wir ganz locker zusammen erreicht. Die erste richtige Futterpause, alles rein was ging.
Aber die lieben Kollegen haben so getrödelt, dass ich dann doch alleine weiter gelaufen bin. Etwas langsamer und in der Hoffnung, dass die Jungs wieder zu mir aufschliessen. Die kamen aber nicht mehr ran. Und so kamen die recht schweren km von 20 – 40. Ich war frustiert da alleine rum zu laufen, aber es nützte ja nichts.
Dann kam der Hörnle-Pass in Austria im Kleinwalsertal und endlich der super leckere Kuchen. War der lecker, OMG!!! Und dann kam der elende Aufstieg zum Söllereck, ziemlich verhasst bei mir aber doch irgendwie geschafft. Und auf einmal war das Tief überwunden und ich konnte wieder richtig Gas geben und Läufers einsammeln. Ab Grasgehren hatte mich übrigens keiner mehr überholt, außer LIWA-Kalle. Aber der ist immer schneller als ich.
Langsam tauchte dann Oberstdorf auf und die Skischanzen. Und ich wusste: Jetzt wird es noch einmal richtig hart. Das Sonnenköpfle drohte mit seinen elenden Gehpassagen. Aber sogar da hatte ich noch Läufer überholt. Und dann war ich endlich oben und wusste: Jetzt kommt keine Steigung mehr. Also Attacke und runter rennen. Es lief und ab km 65 wurde es doch sehr sehr heiß. Es war mittlerweile fast 30°C. Aber egal – Schlußspurt! Und da war schon das Ziel, recht locker in 9:09 ins Ziel gelaufen. Dann kam das lange Warten. Tobi kam in 10:08 an. Wir waren beide total glücklich das wir wieder ein Steinmännle bekommen haben.
Nächstes Jahr schaffen wir es dann endlich mal gemeinsam ins Ziel zu laufen. Aller guten Dinge sind 3!!!