Was ist der Grund, einen Lauf zu wiederholen? Vielleicht, weil er etwas Besonderes war (der erste Marathon), es ein schöner Lauf ist, ein Pacemakerauftrag oder einfach der Gedanke, es wird einfacher, wenn die Strecke bekannt ist. Manchmal ist es gut, eine Strecke erneut unter die Füße zu nehmen, zu wissen, welche Abschnitte sich gut laufen lassen und von den Anstrengungen ablenken. Zu wissen, wie sich die Kraft einzuteilen. Doch ein Lauf ist niemals Derselbe! Das mussten Volker und ich in Füssen erleben. Die wundervolle Landschaft des Königsschlösser-Romantik-Marathon war plötzlich bedeutungslos. Was zählte war die große Schwüle bei höheren Temperaturen als im Jahr zuvor. Schon früh erkannten wir, dass der Lauf schwer werden würde. An diesem Tag war einfach nicht an Rekorde zu denken.
Was hier aber unbedingt genannt werden muss hat eine liebe Laufkollegin im Verein geäußert: Frage nie einen Läufer in der ersten halben Stunde nach dem Zieleinlauf, wie der Lauf war. Er wird meist sagen: furchtbar, nie wieder, oder warum tue ich mir das überhaupt an. Doch bereits eine weitere halbe Stunde später ist alles vergessen. Dann wird von Erlebnissen während des Laufes berichtet, die motivierend waren, oder wo es dem Läufer gelang, einen anderen zu überholen. Und das Wichtigste: Der Stolz auf die eigene Leistung.
Und meist beginnt schnell die unruhige Suche: wo und wann ist der nächste Lauf, die nächste Herausforderung, der nächste Marathon…?!