Am Sontag den 6.10.2019 waren wir stark repräsentiert beim 3-Länder-Marathon in Lindau/Bregenz. Insgesamt waren 10 LTR Mitglieder unterwegs. 3 haben erfolgreich beim Viertelmarathon teilgenommen, 5 waren beim Halbmarathon dabei und 2 beim Marathon. Alle sind glücklich ins Ziel gekommen und haben ihre individuellen Ziele erreicht. Wir gratulieren alle LäuferInnen zum tollen Erfolg!
Hier berichtet Stefan Buhl über sein Marathon Erlebnis.
Der perfekte Lauf: Marathon in 3:04:59
Stefan hat den dritten Versuch gestartet, die 3:10-Marke im Marathon zu knacken. Vor zwei Jahren war es zu windig, letztes Jahr zu warm. Nach windigem und nassem Samstag hatte das Wetter dann am Sonntag endlich ein Einsehen: ganz überwiegend trocken, windstill, 10-15 Grad. Perfektes Wetter; die Standardausrede war gestrichen.
Heute also sollte es sein. Volles Risiko, also flott losgelaufen. Und dieses Mal passierte Wundersames: Es lief, und zwar so, wie es soll. Das erste Drittel war nicht langsam, aber dann wurde es sogar noch etwas schneller. Die erste Hälfte war trotz kurzem Boxenstopp nach 1:32:53 erledigt, und weiter geht’s. Stefan wusste also, wie es geht; also das Ganze gleich nochmal (nur etwas schneller). In Sankt Margrethen, wo es normalerweise mühsam wird, hat die tolle Stimmung bei den Schweizer Zuschauern Stefan nochmals Auftrieb gegeben, der ihn mit Müh und Not die folgenden elenden Kilometer am Hochwasserdamm hat überstehen lassen.
Ab da geht’s normalerweise wieder, weil das Ziel langsam in Sichtweite kommt. 10, 12 Kilometer gehen immer, auch wenn es da schon sehr weh tut.
Aber es lief: Die Zielzeitprognose der Laufuhr wollte von den 3:06 schon länger nichts mehr wissen und stellte etwas um die 3:05 in Aussicht. Die Beine wollten da schon länger nicht mehr, aber auf solche Befindlichkeiten konnte Stefan natürlich keine Rücksicht nehmen.
Spätestens ab dem 40er-Schild, Stefan war noch immer zeitlich bestens dabei, war er sich aber überhaupt nicht mehr sicher, ob die Sache gut ausgehen würde. Keine Krämpfe in den Beinen, aber die Muskeln wurden immer härter und unbeweglicher. Spannende Frage, ob die Strecke oder die Beine zuerst am Ende sein würden.
Die Zielzeitprognose oszillierte immer noch um die 3:05 herum. Jetzt schlapp zu machen, war überhaupt keine Option, denn die Chance auf diese Zeit würde in diesem Leben vielleicht nie wieder kommen. Irgendwie gingen die letzten Kilometer nochmals in 4:21 min./km weg (sogar noch einen Ticken schneller als die Gesamt-Pace), aber Spaß ist etwas anderes; und die Strecke hätte nicht einen Meter länger sein dürfen. Der charmante Mark (gut erholt und tiefenentspannt nach seinem ebenso erfolgreichen Halbmarathion) meinte, der Anblick von Stefan im Zieleinlauf sei kein schöner gewesen…