SOS! Was tun im Notfall?

img_9965Hand aufs Herz-wie reagiert Ihr, wenn Eurer Laufkameradin, mit der Ihr unterwegs seid, auf einmal der Kreislauf versagt, sie womöglich zu Boden geht und Ihr in unwegsamem Gelände unterwegs seid? Was tun, wenn einem Freund beim strammen Walken schwarz vor Augen wird und sein Atem aussetzt?
Vermutlich verspüren die meisten von Euch Unbehagen und Angst allein bei der Vorstellung an eine solche Situation. Es tauchen Bedenken auf: was ist, wenn ich etwas falsch mache mit dem Verletzten?

Hier sicher zu reagieren, die Ruhe zu bewahren und (instinktiv) das Richtige zu tun, ist ein Gebot nicht nur für die LT-Betreuer sondern für alle laufenden und walkenden Mitglieder. Der LT Radolfzell hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, in zwei- bis dreijährigem Abstand eine Auffrischung für Ersthelfer anzubieten. Die Teilnahmegebühr wird vom Verein für Mitglieder übernommen.

Das diesjährige Fresh-up fand am 16.September im DRK-Schulungsraum statt. Unser kompetenter und freundlicher Seminarleiter Patrick Rigling ging zunächst im allgemeinen Teil auf das schnelle und korrekte Absetzen des Notrufs ein. Aber dafür ist ein Handy notwendig! Haben wir alle (ab jetzt) beim Laufen dabei!

Nächste Frage: Unser gestrauchelter Mensch liegt auf dem Bauch. Wie lagern wir ihn nun richtig? Unsere Anstrengungen seht Ihr in der angehängten Bilderstrecke.
Noch mehr Herzklopfen unsererseits gab es, als wir uns an der HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) versuchten. Hatten wir den richtigen Rhythmus beim Herzdruck, kam bei der anschließenden Mund-zu Mund-Beatmung auch genug Sauerstoff in die Lunge? Ob wir genug Kraft haben würden, bis der Notarzt kommt, und was, wenn eine oder gleich mehrere Rippen bei unserem Wiederbelebungskandidaten brechen?

Die wenigsten von uns wussten bislang, was ein Kasten enthält mit der Aufschrift „Defibrillator“. Der zwar nicht im Wald zu finden ist, aber man weiß ja nie… Jedenfalls ist da neben den schockauslösenden Elektroden u.a. auch ein Rasierer drin und eine Stimme, die im Falle des Falles Anweisungen gibt, wie so ein „Defi“ zu bedienen sei.

Vergleichsweise harmlos ging es dann im zweiten Teil des Abends zu bei der läufertypisches Weh besprochen wurde. Dehydrierung, thermischer Schaden durch Hitze und Kälte, Prellung, Verstauchung, Knochenbruch, offene Wunde und ein drohender Asthmaanfall waren die Themen.

Und wenn eine Wespe der plaudernden Läuferin in den Mund fliegt? Und sie womöglich auch noch allergisch ist? Dann liegt hoffentlich das Notfallspray nicht zu Hause auf dem Nachttisch 🙂

Fazit: Eine gelungene Veranstaltung bei der wir 14 Teilnehmer beruhigende Sicherheit und fachliche Kompetenz für den Notfall gewonnen haben, der hoffentlich nicht eintreten wird.

Bericht: Marina Busch-Kless
Bilder: Beate Kunz